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AutorenbildRedaktion Perfumed Garden

Sexuelle Unlust: Ein Spiegel für tiefere Beziehungsprobleme?



Erstellt mit Adobe Express


Sexuelle Unlust ist oft ein Symptom für tiefere Probleme in einer Beziehung. Eine umfassende Umfrage von NBC (2006) mit 27.500 Teilnehmern hat ergeben, dass 68 % der Befragten ein komatöses Verlangen nach Sex verspüren und mindestens einmal im Leben mit sexueller Unlust konfrontiert waren. Diese Ergebnisse haben dazu geführt, dass sexuelle Unlust in den USA nicht mehr als Störung betrachtet wird, sondern als etwas Normales anerkannt wird.


Warum verschwindet das sexuelle Verlangen?


Die Frage bleibt: Warum verschwindet das Verlangen? Helen Fischer, eine renommierte Anthropologin, beschreibt verschiedene Phasen der Bindung: Zunächst gibt es die Wollust, die durch Testosteron gefördert wird. Darauf folgt die romantische Liebe, die von Dopamin und Serotonin beeinflusst wird. Schließlich kommt die Bindungsebene ins Spiel, die durch Oxytocin und Vasopressin geprägt ist. In vielen Beziehungen nimmt das sexuelle Verlangen im Laufe der Zeit ab.


Wenn es keinen stark verlangenden Partner gibt, könnte das Thema sexuelle Unlust möglicherweise gar nicht existieren.

Die Dynamik zwischen Partnern


Ein häufiges Muster zeigt sich in der Dynamik zwischen einem verlangenden starken Partner und einem verlangenden schwachen Partner. Wenn es keinen stark verlangenden Partner gibt, könnte das Thema sexuelle Unlust möglicherweise gar nicht existieren. Oft orientiert sich der starke Partner an den anfänglichen Phasen der Beziehung und empfindet dann einen Mangel, was zu einem Machtverhältnis führt. Die Unlust wird häufig nur durch den starken Partner thematisiert, weil er ein Problem sieht.


Der Weg zu einer gesunden Lösung: Reflexion statt Druck


Ein einfaches „Just do it“ ist keine Lösung für diese komplexen Probleme. Es reicht nicht aus, den schwächeren Partner kurzfristig zu motivieren; nachhaltige Veränderungen erfordern tiefere Reflexionen über das Selbstbild und die Beziehung. Schwache Partner fühlen sich oft unattraktiv oder nicht geschätzt, was ihre sexuelle Lust weiter dämpft. Wenn Frauen in Rollen gedrängt werden, aus denen sie sich nicht befreien können, verlieren sie oft jegliches sexuelles Verlangen.


Nachhaltige Veränderungen erfordern oft tiefere emotionale Arbeit.

Fragen zur Selbstreflexion


Es ist entscheidend zu hinterfragen:

  • Wie sehe ich mich selbst?

  • Wie nehme ich meine Beziehung wahr?

  • Was sind meine Bedürfnisse?

Wenn sexuelle Unlust auftritt, ist die Beziehung meist bereits in Schieflage geraten. Anstatt sich gegenseitig anzugreifen, sollten beide Partner bereit sein, an ihrer Sexualität und ihrer Beziehung zu arbeiten.


Investition in die eigene Sexualität


Die eigene Sexualität ist ein wertvolles Kapital. Es erfordert Zeit und Engagement, um sowohl sich selbst als auch den Partner besser kennenzulernen. Beziehungsfähigkeit bedeutet auch, über den anfänglichen Sex hinauszudenken und aktiv daran zu arbeiten, das Verlangen wieder zu steigern. Oft liegt das Problem bei uns selbst; wenn wir an uns arbeiten und uns weiterentwickeln, kann auch die Beziehung wieder aufblühen.


Traumaaufarbeitung als Schlüssel


Traumaaufarbeitung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: Wenn wir mit uns selbst im Reinen sind, bleibt unsere sexuelle Lust nicht gedämpft. Indem wir uns mit unseren eigenen Bedürfnissen auseinandersetzen und lernen, wie wir uns in der Beziehung sehen wollen, schaffen wir Raum für eine erfüllendere sexuelle Verbindung – sowohl für uns selbst als auch für unseren Partner. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht jeder Mensch mit sexueller Unlust traumatische Erfahrungen gemacht hat.



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